10.03.2019 | Ohne 2, aber mit 6 hochmotivierten Spielern trat die Erste heute ihr Auswärtsspiel in Oerlinghausen an. Harald Szobries und Markus Schönberger konnten nicht adäquat ersetzt werden, für Uwe Wiedermann sprang Frank Kolbus ein. Mit der 0:2-Starthypothek begannen die Partien auf Augenhöhe.
Frank Kolbus kam an Brett 7 nicht richtig aus den Startlöchern und bot, ehe es nachteilig für ihn zu werden drohte, seinem Gegner Remis an. Dieser nahm angesichts der Führung im Wettkampf das Angebot zum 2,5:0,5 an. Den ersten ganzen Punkt für Lübbecke konnte Dirk Finkemeier an Brett 3 melden. Er hatte seinen Gegner in die Defensive gedrängt und mit einem Läuferopfer die Königsstellung des Gegners geöffnet. Dirk konnte mit einem Springer eindringen und eine Qualität gewinnen. Das Gegenspiel am Damenflügel bekam Dirks Gegner nicht, denn die auf Abwege geratene Dame konnte Dirk einfangen, was zur sofortigen Aufgabe des Oerlinghausers zum 2,5:1,5-Zwischenstand führte. Fabian Winkelmann hatte sich an Brett 6 solide aus der Eröffnung gearbeitet. In einem Moment der Unachtsamkeit konnte sein Gegner jedoch ein Springeropfer auf e6 anbringen, was am Ende der Kombination zwei Mehrbauern für den Oerlinghauser bedeutete. Tapfer wehrte sich Fabian noch eine ganze Weile, auf Dauer waren die vorrückenden gegnerischen Bauern jedoch nicht zu stoppen, so dass Fabian schließlich zum 3,5:1,5 für Oerlinghausen aufgeben musste.
Jetzt liefen noch die Partien von Martin Reininghaus an Brett 1, Birk Härtel an Brett 2 und Michael Reinköster an Brett 5. Michael war sehr gut aus der Eröffnung gekommen und hatte es aber versäumt, den Sack zum Sieg zuzumachen. Stattdessen wurde er gefährlich zurückgedrängt. Es gelang ihm schließlich alle Figuren bis auf die Damen abzutauschen und ein Dauerschach vorzubereiten. Wegen des Rückstands im Mannschaftskampf versuchte er jedoch auf Gewinn zu spielen, was beinahe noch schief gegangen wäre. Sein Gegner traute sich jetzt wiederum nicht, auf Sieg zu spielen und man einigte sich auf Remis zum 4:2.
Birk Härtel hatte in der Zwischenzeit seinen Gegner zum Opfer der Dame für einen Turm und eine Leichtfigur genötigt. Das Spiel entwickelte sich auf Messers Schneide, bei dem Birks König von einer Seite des Brettss zur anderen gejagt wurde. Dort erreichte er relative Sicherheit und Birk konnte nun selbst mit Dame und Läufer auf den gegnerischen König losgehen und den Gegner schließlich kurz vor dem Matt zur Aufgabe zwingen (Foto).
Auch Martin Reininghaus hatte in einer spannenden Partie materiellen Vorteil von 3 Mehrbauern erspielt. Da es seinem Gegner jedoch gelungen war, die Freibauern von hinten und von der Seite mit den Schwerfiguren zu kontrollieren, war es ein erhebliches Stück Arbeit für Martin, Fortschritte zu erzielen. Mit nur noch 4 Minuten auf der Uhr behielt er jedoch nach 5,5 Stunden Spieldauer die Nerven, tauschte die Schwerfiguren ab, und brachte die verbunden Freibauern mit Hilfe des verbliebenen Springers kurz vor die Umwandlungsfelder (Foto).
In der Schlussstellung blieb seinem Gegner nur noch die Aufgabe zum 4:4-Endstand. Mit diesem Kraftakt hat sich Lübbecke auf Platz 6 der Tabelle eingenistet und die in dieser Saison nicht vorhandenen Abstiegsplätze hinter sich gelassen. Ebenso anstrengend entwickelte sich die Rückfahrt durch Dauerregen und Schnee für Michael Reinköster und Frank Kolbus, ehe um 17.45 Uhr der letzte Lübbecker zu Hause war.